a true crime experience

Nur noch unterschreiben…

Ich bin immer noch euphorisch, dass ich ganz kurz vor dem großen Geldregen stehe und entschließe mich, zuerst einmal Mariya zu informieren. Schließlich ist sie meine Gönnerin und soll daher auch über den aktuellen Verlauf unterrichtet sein:

Hallo liebe Mariya,

wie geht es Dir heute? Dein Anwalt hat mir geschrieben und den Geldeingang bestätigt. Es tut mir leid, dass es so lange gedauert hat!

Zudem hat er mir drei Dokumente zugeschickt, die ich noch unterschreiben muss. Das kann ich erst morgen machen, aber dann werde ich die Dokumente direkt zur Deutschen Bank in Indien senden.

Erzähl mir bitte noch etwas von Dir? Wie geht es Dir momentan?

Viele Grüße

Thomas Haselmann

Noch bevor ich zum Unterschreiben der Dokumente komme, erreicht mich eine weitere Email des Anwalts:

Hallo Sehr geehrter Thomas Haselmann,

Bitte drucken und unterschreiben Sie die Dokumente und senden Sie sie an die Deutsche Bank India an die untenstehende E-Mail-Adresse.

info@dbkonline-in.com

Mit freundlichen Grüßen
Rechtsanwalt Meenal Kashyap Associates

So einfach, wie der Anwalt sich das vorstellt, ist die Sache dann aber doch nicht. Schließlich kennt der Anwalt “meine” Unterschrift schon: Vor einigen Wochen hatte ich meinen Ausweis fälschen müssen (siehe Meine neue Identität), und dieser Ausweis ist mit “Mustermann” unterschrieben. Außerdem möchte ich nicht, dass meine echte Unterschrift auf irgendwelchen Dokumenten auftaucht.

Ich möchte aber auch nicht künstlich die Mustermann-Unterschrift in die Dokumente retuschieren. Daher drucke ich alle Dokumente aus und lasse sie von einer Komplizin (Danke!) mit Mustermann unterschreiben.

Parallel zur Unterschrift trifft auch eine WhatsApp-Nachricht auf meinem Smartphone ein. Mr. Ramold Alex von der Deutschen Bank in Indien schreibt:

Bitte senden Sie das unterschriebene Dokument an meine E-Mail. info@dbkonline-in.com

Die Inder haben es wohl wieder mal eilig. Daher scanne ich die unterschriebenen Dokumente ein und sende eine Email an die angegebene Adresse:

Sehr geehrte Damen und Herren,

anbei erhalten Sie die gewünschten und unterschriebenen Dokumente zurück. Bitte bestätigen Sie mir den Empfang.

Gerne sende ich Ihnen die Dokumente auch im Original zu – lassen Sie mir bitte bei Bedarf die Postadresse zukommen.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Haselmann

Was ist das für ein Geschäftsgebaren, bei dem gescannte Dokumente ohne Original-Unterschrift ausreichend sind, um einen Millionendeal abzuwickeln? Ich biete zumindest an, die mit “Mustermann” unterschriebenen Dokumente auch im Original nach Indien zu senden, auch wenn ich nicht damit rechne, dass mir eine Postadresse mitgeteilt wird.

Ich bin sehr gespannt, was jetzt passieren wird!

11 Kommentare

  1. Volker

    Hast du von den Millionen automatisch 10 heilige Kühe, einen Tempel und einen wohltuenden Tee für Deine Gönnerin gekauft; wieso brauchen sie jetzt unbedingt eine Unterschrift ?

    • Thomas

      Es geht doch um eine große Summe Geld – da braucht verlangt selbst die indische Bürokratie ein rechtsverbindliches Dokument 😉 Einen Yogi-Tee und vielleicht noch ein paar Räucherstäbchen werde ich Mariya persönlich nach Indien bringen, wenn die Millionen endlich da sind.

  2. Jutta

    Da müsste das Geld ja nun schnell ankommen , mal sehen wie das weitergeht

    • Thomas

      Das hoffe ich sehr 👍

  3. Tom Wild

    Lieber Thomas.
    Da wünsche ich dir viel Glück und hoffe, dass du die Millionen ( hoffentlich Euros und nicht, dass ein Schreibfehler vorliegt und Rupien gemeint sind; ist aber auch noch ein schöner Batzen Geld), bald bekommst.
    Wenn es Betrüger sein sollten, haben die bestimmt weltweit genug Leute reingelegt und haben ein dickes Bankkonto. Vllt kannst du das anzapfen und ihnen ein „ Geschäft“ anbieten,…., obwohl die alten pcs von denen dagegensprechen, dass die genug Kohle haben.
    Liebe Grüße und Daumdrück, Tom

    • Thomas

      Danke 😉👍

  4. Hans

    Lieber Thomas,
    ich bin gespannt, wie weit das noch geht. Die blicken wahrscheinlich von unendlichen Geldüberweisingen von 1460.- nicht mehr durch. Vielleicht sollte ich diese Geschäftsidee kopieren, um der Altersarmut vorzubeugen.

    • Thomas

      …dass “die Inder” den Überblick verloren haben könnten klingt plausibel. Was die Altersarmut angeht: Ich werde Dich großzügig berücksichtigen, wenn die Millionen endlich da sind!

      • Hans

        Danke, Du bist halt ein echter Freund. Mit wieviel Geld hast Du nmich bedacht? Ich denke jeden Tag an Dich und hab schon viele Kerzen am Käppelle angezündet.

      • Hans

        Für Maiya natürlich auch – inForm von Räucherstäbchen – versteht sich.

        • Thomas

          Unbedingt 😅

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