Zuletzt wurde ich aufgefordert, 1.460 Euro nach Indien zu überweisen. Mit einer gefälschten Einzahlungsbescheinigung habe ich mehr oder weniger glaubhaft gemacht, dass das Geld unterwegs ist. Seitdem habe ich nichts mehr aus Indien gehört – weder von Mariya Singh, noch von Anwalt Meenal Kashyap, noch von Bänker Mr. Ramold Alex.
In mir reift die Idee, dass es bei der ganzen Sache nur darum geht, eben diesen Betrag, umgerechnet 117.681,21 Indische Rupien, zu ergaunern. Soll die Geschichte tatsächlich hier enden?
Ich fasse noch einmal nach und schreibe zwei weitere Emails nach Indien. Die erste Email ist an Mariya adressiert:
Liebe Mariya,
ich mache mir Sorgen um Dich: ich habe Dir heute Vormittag geschrieben und leider keine Antwort von Dir erhalten. Ich hoffe, Deine Körpertemperatur ist wieder gesunken. Bitte melde Dich bei mir und sage mir, dass es Dir besser geht!
Ich sende Dir Genesungswünsche aus Deutschland
Thomas Haselmann
Eine weitere Email sende ich an die Deutsche Bank in Indien:
Sehr geehrter Herr Ramold,
ich habe inzwischen den empfohlenen Anwalt in Indien mit der Erstellung der benötigten Dokumente beauftragt. Er wird Ihnen nach Eingang meiner Zahlung die Dokumente zur Verfügung stellen. Die Zahlung habe ich vorgestern geleistet. Können Sie mir mitteilen, ob Sie die benötigten Dokumente bereits erhalten haben?
Bitte melden Sie sich, wenn Sie von mir noch Informationen oder Unterlagen benötigen.
Viele Grüße
Thomas Haselmann
Jetzt bleibt mir nichts anderes, als wieder einmal auf Antworten zu warten. Ich gehe aber davon aus, dass zumindest der Anwalt sich meldet, wenn das Geld nicht spätestens morgen auf seinem Konto ist.
Bin gespannt ☀️
Nachdem es Marjia doch wieder etwas schlechter ging, sind sie bereits auf den Weg an das Krankenbett. Schließlich ist sie eine wichtige Kundin, und es dürfte auch (außer der Anerkennung bei dem Kollegen) auch um eine gewisse Provision gehen. So sollte man dann natürlich auch seine VIP Kundin entsprechend umgarnen (sich eben sorgen).
Ich denke, dass man mittlerweile auch in Indien mehr Service an den Tag zu legen (liegt sicherlich auch daran, dass es bestimmt eine Weisung der Geschäftsleitung gibt).
Immerhin hat Marjia ja auch ein beträchtliches Vermögen als Einlage bei der Bank. Ich denke mal, dass die geschäftstüchtigen Mitarbeiter auch dann den Autor umgarnen werden, dass es auch Kunde der Bank bleibt (evtl steht eine Einladung in die örtliche Bankfiliale dann an)?!
Ich hoffe immer, dass Mariya mir nicht wegstirbt, bevor die Millionen auf meinem Konto sind. Wobei mir ja schon am zweiten Tag unseres Mailwechsels klar war, dass sie bereits tot ist. Zumindest die Frau auf den Fotos, die sie mir “von sich” geschickt hat, ist lange Beerdigt 🤷
Hmmm… spannend, wie es weitergeht.